Sonntag, 2. Mai 2010

#12 - David


DAVID MÜLLER
[ ein auszug aus meinen memoiren über mein leben ]

Nun sitz ich immernoch auf der roten Couch, lasse meine Blicke durch die weiten meiner Höhle wandern und frage mich, wie wohl die oberwichtige Physikklausur meines Schnurzelchens läuft. Dazu muss ich euch sagen, mein Schnurzelchen nenne ich desöfteren meinen allerbesten Freund, sein offizieller Name lautet David Müller, ich werde sicher noch öfters von ihm schreiben. Nun, der David, der Mensch, mit dem ich meine Seele, mein Herz und meinen Leib teile, er ist meine Person, mehr müsste ich eigentlich nicht dazu sagen, aber da ich davon ausgehe, dass mein süßer diesen Unsinn hier irgendwann mal lesen wird drück ich noch ein bisschen auf die Schleimtube. Nun, der David, am 09.06.2008 lernte ich ihn mehr oder weniger kennen, als meinen Zimmergenossen auf Klassenfahrt. Ohne diese Reise wär ich heute nicht der , der ich jetzt bin, denn ohne diesen Kerl fühl ich mich heute einfach nur noch merkwürdig, als würde ein Teil von mir fehlen, ein Stück meines Herzens woanders schlagen, nicht in meiner Brust, aber ich spühre, dass es schlägt. Er ist der Mensch, der mich kennt, der mich sieht, der durch jede Fassade und Maske eisern durchblickt und mich einfach nur sieht, wie ich bin und wie ich sein will. Er erfüllt mein Leben mit soviel Freude und Glück, wie ich es selten in einer Freundschaft erlebt habe. In seiner Nähe kann nichts schief gehen, ich kann mich fallen lassen und eintauchen in die endlosen Weiten des Vertrauens und der Geborgenheit, als wäre alles um mich nur noch Unsinn und jeder andere Mensch wirkt nur klein und wenig von Bedeutung. Ich glaube nicht an den Zufall, dass jede Geschichte nur durch irgendwelche zufälligen Ereignisse geschrieben wird. Es gibt einen Weg. Einen Weg, der sich oft mit Wegen anderer kreuzt, und dass unsere sich treffen war kein Zufall, das war Schicksal, der Wille des Höheren, untastbaren. Und wenn ich zurückblicke, auf den Weg, der zu unserer Freundschaft führte, kann ich mich zurücklehnen und endlos stolz auf mich sein, denn anscheinend habe ich alles richtig gemacht und bin dem Weg gefolgt, zu welchem mein Herz mich führte.

Jede Tür, die man im Leben schließt, öffnet eine andere, man muss nur zulassen, das sich jene öffnet und sich nicht dagegen wehren, man muss loslassen und die Arme frei haben, um das neue aufzufangen. Manchmal ist das Neue besser, manchmal schlechter, manchmal wünscht man sich das alte zurück, vielleicht aber auch nicht. Dies ist mir klar geworden, als ich eine Tür schloss, hinter der ein mir damals sehr wichtiger Mensch stand. Es hat einige Zeit gedauert, die Tür wirklich zuzulassen, doch dies hat mich dorthin geführt, wo die neue Tür sich verbarg, in dem altbekannten , aber nie zugelassenen. Ich öffnete die Tür mit vollem Enthusiasmus und was ich fand, war David, mein Fels in der Brandung der mich auffing und mich beschützte vor all dem Grauen dieser Welt, auch wenn ihm dies vielleicht nicht bewusst ist. Die alte Tür ist zwar nun wieder einen Spalt offen, aber sie wird nie wieder die Tür sein, vor der es sich lohnen würde zu warten und zu klopfen, dafür nimmt das neue Tor der Zukunft zu viel Platz ein, lässt mich schwelgen im Glück, so dass ich absolut nichts bereuen muss,denn für nichts, was vergänglich ist, lohnt es sich zu warten, denn wer das Glück vor der Nase hat sollte es nur rechtzeitig sehen und es sich schnappen, solange es auf dich noch wartet. In dem Sinne, mein Treuer Gefärte David Müller, ich liebe dich, auch wenn du nicht mein Ehemann bist und dies vielleicht einer Hochzeitsrede ähnelt,hiermit schwör ich: in guten, wie in schlechten Zeiten.

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